13.10.2011
Jena kommt mit Martina Voss-Tecklenburg - FCR setzt auf 1500 Zuschauer
Duisburg (zi-). Auf das emotionale Lokalderby in Essen folgt am Sonntag, 11 Uhr, PCC-Stadion in Duisburg-Homberg das Wiedersehen mit Martina Voss-Tecklenburg. Die verdienstvolle FCR-Spielerin und –Trainerin gibt mit dem FF USV Jena ihr Debüt als Gästecoach in heimatlichen Gefilden. Also wieder ein besonderes Spiel für die Löwinnen? Teils, teils muss man sagen - zumindest, wenn man Marco Ketelaer und Steffi Weichelt nach ihrer Meinung fragt. „Sie ist sicher eine Bombentrainerin, aber selbstverständlich zählt für uns nur ein Sieg“, lässt die Offensivspielerin des FCR keinerlei Zweifel an der Marschroute der Mannschaft aufkommen. Und auch der Trainer legt das Hauptaugenmerk auf das Spielgeschehen: „Wir wollen unbedingt die drei Punkte, erst recht nach dem Dämpfer von Essen.“
Dieses 1:1 haben Mannschaft und Trainerteam in dieser Woche aufgearbeitet – und natürlich auch darüber gesprochen, dass eigentlich alle Spielerinnen deutlich weniger Aufwand betrieben haben als in den Spielen zuvor: „Klar ist aber auch, dass wir auf Grund der Chancen trotzdem hätten gewinnen müssen; diese Tatsache gehört auch zur Analyse. Ich bin zudem der Meinung, dass wir mit 16 Punkten genau im Soll liegen, schließlich musste mit einem Sieg gegen Wolfsburg nicht unbedingt gerechnet werden.“ Will man allerdings in diesem selbstgesteckten Soll bleiben, gibt es für den FCR-Trainer aktuell nur eine Marschroute: „Die nächsten drei Spiele gegen Jena, Bad Neuenahr und Bayern wollen und müssen wir jetzt gewinnen.“
„Remis als Weckruf“
Im ersten dieser drei Akte am Sonntag treffen die Löwinnen dabei auf einen Gegner, der mit einer 0:7-Schlappe gegen Meister Potsdam im Gepäck anreist. Davon allerdings - ist sich ‚Kette‘ sicher - „lassen wir uns nicht blenden. Jena ist wirklich ein unangenehmer Gegner, den wir nur besiegen können, wenn die Mannschaft wieder besser gegen den Ball arbeitet und zu höchstem Tempo und höchstem Aufwand bereit ist.“ Steffi Weichelt glaubt, dass die Löwinnen diese nötigen Lehren aus dem Essener Spiel gezogen haben: „Vielleicht war dieses Remis ja genau der richtige Weckruf für uns.“
Und wach sein muss der FCR allemal – trotz der tabellarisch zunächst einmal nicht berauschenden Bilanz der Gäste: Vier Punkte und 2:15-Tore nach sechs Spielen sehen zunächst einmal nicht furchteinflößend aus, doch wissen die Gastgeberinnen natürlich, dass Jena bereits gegen Potsdam, Frankfurt und Wolfsburg gespielt – und bei Bayern München ein Remis erreicht hat; auch die 0:1-Niederlage in Essen in allerletzter Sekunde zeigt, dass die Thüringerinnen sicher besser sind als ihre bisherige Ausbeute.
Schon allein Spielerinnen wie die Arnold-Schwestern, die neuseeländische Nationalstürmerin Amber Hearn, die italienische Torfrau Nr.1, Katja Schroffenegger, und nicht zuletzt Abwehrreckin Mirte Roelvink bürgen für Qualität. Die sympathische Ex-Löwin, mit ihrer Trainerin vom Niederrhein nach Jena gewechselt, ist denn auch fest überzeugt davon, nicht chancenlos gegen den alten Verein zu sein: „Wir wissen, dass Duisburg eine absolute Spitzenmannschaft ist, wollen aber mindestens einen Punkt mitnehmen. Potsdam war ein Ausrutscher, der so nicht mehr vorgekommen wird.“ Darauf setzt auch Martina Voss-Tecklenburg, die zudem einleuchtende Erklärungen für die ungewöhnliche Torflut hat: „Wenn man innerhalb von zehn Minuten drei Treffer bekommt - der Freistoß vor dem 2:0 war ein Witz, beim 3:0 spielt Nagasato Hand und beim 4:0 war der Ball nicht über der Linie – kommt man bei der Qualität des Gegners nicht wieder zurück. Aber wir lassen uns davon nicht irritieren.“
„Potsdam war ein Ausrutscher“
Irritieren lassen wollen sich aber auch die Löwinnen nicht bei ihrem Bemühen, ihren Platz unter den besten Dreien der Liga zu festigen, der Trainer zieht eine zufriedene Wochenbilanz: „Die Mannschaft hat sehr konzentriert trainiert, die Stimmung ist bestens und – ganz wichtig – keine Spielerin ist verletzt.“
Beste Voraussetzungen also für ein spannendes und aufregendes Bundesligaspiel, bei dem der FCR wieder mit rund 1500 Zuschauern rechnet.